Am 15. Januar schickte die US Einwanderungsbehörde einen Brief an Jewgeni Kniazev (47) in Brooklyn, New York. Der Brief informierte Kniazev, einen Einwanderer aus Sibirien, dass er die ständige Aufenthaltserlaubnis gewährt bekommen hatte.
Aber Jewgeni Kniazev konnte sich darüber nicht freuen, denn er war am 11. September 2001 Mitarbeiter des Restaurants "Windows on the World" im 107. Stockwerk des Nordturms des World Trade Centers und kam bei den Terroranschlägen ums Leben. Nunja, das ist erst dreieinhalb Jahre her. Wie soll die Einwanderungsbehörde das auch schon wissen?
Jewgenis Fall ist sicher einer von besonders tragischer Ironie, aber in gewisser Weise auch symptomatisch für ein ganz allgemeines Problem: bei den gegenwärtig üblichen Bearbeitungszeiten für Visa-Anträge in den USA muss man einfach mit der Möglichkeit rechnen, dass einem am Tag des Bescheids bereits Moos aus dem Nasenloch wächst.
2005-01-27
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