2006-09-24

Fuck

Einen meiner Lieblingsfilme gibt es neuerdings als sehenswerte Kurzversion. Wer nun meint, es müsse sich bei The Big Lebowski um einen Extremfall exzessiver Verwendung dieses bösen, bösen Wortes handeln, wird durch diese Rangliste eines besseren belehrt, wo es in den Disziplinen "Fuck count" und "Fucks pro Minute" nicht einmal zu einem Platz in den Top-10 reicht. Es ist schwer vorstellbar, dass Filme aus dieser Liste auf einem regulären Fernsehsender ausgestrahlt werden, solange die US-Regulierungsbehörde FCC ihre Definition von "Unanständigkeit" nicht ändert, gemäß derer dieses Wort in frei empfangbaren Sendungen "ausgepiept" werden muss.

Eine hochinteressante, wissenschaftliche Abhandlung zur Obsession der Amerikaner mit diesem Wort gibt es hier.

2006-06-17

Fußball ABC

Das Fußball WM-Spiel USA gegen Italien wurde heute live auf dem Sender ABC übertragen. Das ist ja immerhin schonmal was, denn in den USA sind sie ja eigentlich nicht so versessen auf diese Sportart. Die Boys hatten sich von der Schlappe gegen die Tschechen erholt, sich diesmal tapfer geschlagen und den Azzuri ein sehr achtbares 1:1 abgetrotzt, obwohl sie fast die ganze zweite Hälfte mit einem Mann weniger auf dem Platz standen. Über weite Strecken des Spieles waren sie sogar die bessere Mannschaft und hätten einen Sieg verdient gehabt. Was sie nicht verdient hatten, waren die grottenschlechten Fernsehkommentatoren von ABC, die dem Niveau leider nicht gewachsen waren. Offensichtlich bar jeder Fußball-Kenntnisse stümperten sie sich über die Zeit und verbrauchten einen Großteil ihrer Atemluft dazu über den Schiedsrichter herzuziehen. Dabei konnte der arme Mann ja nun wirklich nichts dafür, dass beide Mannschaften teilweise doch sehr herzlich zur Sache gingen. Die beiden roten und die gelb-rote Karte waren jedenfalls vollauf berechtigt, auch wenn das die Hobby-Experten von ABC nicht wahrhaben wollten. Wenn ich die Sprache verstünde, würde ich mir die Spiele lieber auf einem spanisch-sprachigen Sender ansehen. Da verstehen sie wenigstens was von Fußball.

2006-04-17

Vee Dub

Volkswagen fährt in den USA seit einigen Wochen eine massive Werbekampagne zur Einführung des neuen Golf GTI. Zwischen einigen konventionellen TV-Spots gab es drei sehenswerte, die aus dem Rahmen fielen, indem sie sich auf gelungene Weise über die MTV-Serie Pimp My Ride (etwa: "motz' mir mein Auto auf") lustig machten. In den Videos gibt der Schwede Peter Stormare die Rolle des leicht sonderbaren Deutschen, die er schon in The Big Lebowski als German Nihilist auf seine ganz eigene Art verkörperte ("My name is Karl, ich bin Expert.")





2006-03-14

Große Haie

Ja, wo isser denn?

Ja, wo isser denn?
© Ludger Solbach 2006

Was Sportveranstaltungen angeht, hat die San Francisco Bay einiges zu bieten. Nach dem Weggang des Fußballvereins San Jose Earthquakes in Richtung Texas gibt es hier noch die Oakland Warriors (Basketball), San Francisco Giants und Oakland A's (Baseball), San Francisco 49ers (American Football), sowie die San Jose Sharks (Eishockey). Etwa 90 Autominuten von San Francisco entfernt und damit für amerikanische Verhältnisse quasi um die Ecke, residiert das Basketball Team der Sacramento Kings.

Wenn der Puck mit der Visage kollidiert...

Wenn der Puck mit der Visage kollidiert...
© Ludger Solbach 2006

Von diesen Sportarten gefällt mir Basketball am besten. Das mag daran liegen, dass ich es vor circa 1250 Jahren selber einmal mit Begeisterung betrieben habe (bei TSV Hagen 1860). Mit der Stadt Oakland kann ich mich nicht besonders identifizieren, aber wenn Dirk Nowitzki mit den Dallas Mavericks das nächste Mal bei den Warriors zu Gast ist, werde ich mir das sicher mal ansehen. Dagegen kann ich mit Baseball rein garnichts anfangen. Da schiene mir Rasen-Halma oder Unterwasser-Curling noch verlockender.

Schöne Kloppereien gab's auch

Zünftige Kloppereien gab's auch
© Ludger Solbach 2006

Da die Football-Saison mit dem Superbowl ihren Abschluss gefunden hat, bleiben also noch die San Jose Sharks, und so sind S. und ich da am gestrigen Abend mal hin. Das Spiel gegen die Los Angeles Kings war zwar nicht besonders schön, dafür aber heftig umkämpft und dementsprechend spannend. Am Ende gewannen die Sharks mit 4 zu 3 und wahrten damit ihre Chance auf die Endrunde.

2006-03-05

Oscar

Die Show der Oscar-Verleihung in Los Angeles ist gerade vorüber. Gefreut habe ich mich über den Sieg von Philip Seymour Hoffman (Capote) in der Kategorie bester Hauptdarsteller und darüber, dass Brokeback Mountain die Kategorie bester Film wider Erwarten nicht gewonnen hat. Ich habe den Siegerfilm Crash zwar noch nicht gesehen, aber so sterbenslangweilig wie Ang Lee's Schnarchtüten-Western kann der unmöglich sein.

Robert Altman erhielt den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk, was ja wohl auch mal langsam Zeit wurde. Ich bin schon sehr gespannt auf seinen neuen Film A Prairie Home Companion. Das Drehbuch schrieb der nicht minder begnadete Garrison Keillor, Gastgeber der gleichnamigen Radio-Show, die mit nunmehr 32 Jahren Laufzeit eine Institution in der amerikanischen Radiolandschaft darstellt.